Piraten sterben den Vogonen-Tod
6 Monate vor Weihnachten 2012 gab es für mich die eine oder andere erschreckende Überraschung beim Landesparteitag (LPT) der Piraten Schleswig-Holstein (SH).
Am Anfang war es ja wie immer, zum Ende hin kam dann der Stillstandsgau.
Meine Gedanken sind mal wieder schwer zu ordnen und ich versuche mich mal hier frei zu schreiben.
stichwortartig was passiert ist:
- Inhaltlich hat sich kaum etwas getan und wenn, dann war es natürlich wieder gegen etwas
- Dass Piraten machen können was sie wollen, um die Demokratie zu stärken, gehört auch der Vergangenheit an
- Misstrauen ist der neue Grundsatz
- Paragrafenreiter ersticken jede Kreativität
- extreme Vergreisung im Vorstand
- Nerds sind verschwunden
- Von Vernetzung keine Spur
Oder in einem kurzen Satz gepackt: Piraten sterben den Vogonen-Tod.
Inhaltliche Anträge wurden als Pausenfüller verwendet. Das ist vielleicht noch in Ordnung, wenn ein Vorstand neu gewählt wird. Es gab hauptsächlich nur redaktionelle Änderungen. Die wenigen inhaltlichen Anträge wurden verschoben, zurückgezogen oder abgelehnt. Insbesondere die Anträge, die mal wieder konkrete Beispiele machten.
Dagegen waren wir auch mal wieder. Diesmal ESM. Da habe ich auch mein Kärtchen gehoben, aber was statt dessen gemacht werden soll, war leider nicht im Antrag.
Zähes Zeugs zum Beißen gab es dann bei den Satzungsänderungsanträgen, insbesondere bei den Untergliederungen. Das Einzige, was dabei entstanden ist, ist ein Verbot zur Einführung neuer Untergliederungen bis zum nächsten LPT. Immerhin war der neu gewählte Vorsitzende so mutig und hat auch ein Antrag gestellt. Dieser war leider zu groß, zu viel auf einmal und alleine ausgearbeitet. Ein typischer Anfängerfehler bei Änderungen der Satzung. Vielleicht wird es nächstes mal besser.
Das s.g. „Kandidatengrillen“ ist immer unerträglicher. Es wird nicht nach Stärken und Vorteilen gesucht, sondern nach Fehlern und wehe der Kandidat beantwortet Fragen ehrlich mit „keine Ahnung“. Oder der Kandidat hat politische Erfahrungen in anderen Parteien gesammelt. Eine ganz schlimme Sache.
Schauen wir uns mal an, was aus einer solchen Stimmung heraus für die Ämter der Piraten gewählt wurde:
Alte männliche Beamte.
Frauen trauen sich angesichts der Grillmethoden sicherlich noch weniger Verantwortung zu übernehmen, aber bei den Piraten SH gibt es eine weitere verschwundene Minderheit. Die unter 30-jährigen. Immerhin gab es bei den geschätzten 20 Kandidaten für Vorstandsposten einen, der unter 30 war, aber der wurde nicht gewählt.
Und so kam es, dass die Piraten SH es nicht geschafft haben, ausreichend Beisitzer zu wählen und diese Wahl nun bei nächsten LPT wiederholt werden muss. Lieber dem Wahlsystem treu bleiben, als ein funktionierenden Vorstand zu wählen.
Randnotiz noch von mir. Ich habe es ja gewagt ein „nerdigen“ Antrag zu stellen. Der wurde natürlich auch abgelehnt, aber es war ganz zum Schluss, wo keiner mehr zuhören wollte und so ein komplizierten Internetkram den alten Männern in 2 Minuten zu erklären, ist auch nicht so einfach.
Aber Nerds haben sich wohl insgesamt bei den Piraten SH zurückgezogen. Selbst die Frage nach dem Betriebssystem beim „Kandidatengrillen“ wurde nicht mehr gestellt und inhaltlich werden neue Medien schon lange nicht mehr bearbeitet.
Wirklich enttäuscht war ich auch von der nicht vorhandenen Vernetzung. Keine Arbeitsaufträge der Fraktion an die Mitglieder. Keine Definition der Zusammenarbeit.
Mir bleibt nur zu hoffen, dass vielleicht eine depressive KI das auf Grund gelaufene Piratenschiff wieder in Fahrt bringt.
Am Anfang war es ja wie immer, zum Ende hin kam dann der Stillstandsgau.
Meine Gedanken sind mal wieder schwer zu ordnen und ich versuche mich mal hier frei zu schreiben.
stichwortartig was passiert ist:
- Inhaltlich hat sich kaum etwas getan und wenn, dann war es natürlich wieder gegen etwas
- Dass Piraten machen können was sie wollen, um die Demokratie zu stärken, gehört auch der Vergangenheit an
- Misstrauen ist der neue Grundsatz
- Paragrafenreiter ersticken jede Kreativität
- extreme Vergreisung im Vorstand
- Nerds sind verschwunden
- Von Vernetzung keine Spur
Oder in einem kurzen Satz gepackt: Piraten sterben den Vogonen-Tod.
Inhaltliche Anträge wurden als Pausenfüller verwendet. Das ist vielleicht noch in Ordnung, wenn ein Vorstand neu gewählt wird. Es gab hauptsächlich nur redaktionelle Änderungen. Die wenigen inhaltlichen Anträge wurden verschoben, zurückgezogen oder abgelehnt. Insbesondere die Anträge, die mal wieder konkrete Beispiele machten.
Dagegen waren wir auch mal wieder. Diesmal ESM. Da habe ich auch mein Kärtchen gehoben, aber was statt dessen gemacht werden soll, war leider nicht im Antrag.
Zähes Zeugs zum Beißen gab es dann bei den Satzungsänderungsanträgen, insbesondere bei den Untergliederungen. Das Einzige, was dabei entstanden ist, ist ein Verbot zur Einführung neuer Untergliederungen bis zum nächsten LPT. Immerhin war der neu gewählte Vorsitzende so mutig und hat auch ein Antrag gestellt. Dieser war leider zu groß, zu viel auf einmal und alleine ausgearbeitet. Ein typischer Anfängerfehler bei Änderungen der Satzung. Vielleicht wird es nächstes mal besser.
Das s.g. „Kandidatengrillen“ ist immer unerträglicher. Es wird nicht nach Stärken und Vorteilen gesucht, sondern nach Fehlern und wehe der Kandidat beantwortet Fragen ehrlich mit „keine Ahnung“. Oder der Kandidat hat politische Erfahrungen in anderen Parteien gesammelt. Eine ganz schlimme Sache.
Schauen wir uns mal an, was aus einer solchen Stimmung heraus für die Ämter der Piraten gewählt wurde:
Alte männliche Beamte.
Frauen trauen sich angesichts der Grillmethoden sicherlich noch weniger Verantwortung zu übernehmen, aber bei den Piraten SH gibt es eine weitere verschwundene Minderheit. Die unter 30-jährigen. Immerhin gab es bei den geschätzten 20 Kandidaten für Vorstandsposten einen, der unter 30 war, aber der wurde nicht gewählt.
Und so kam es, dass die Piraten SH es nicht geschafft haben, ausreichend Beisitzer zu wählen und diese Wahl nun bei nächsten LPT wiederholt werden muss. Lieber dem Wahlsystem treu bleiben, als ein funktionierenden Vorstand zu wählen.
Randnotiz noch von mir. Ich habe es ja gewagt ein „nerdigen“ Antrag zu stellen. Der wurde natürlich auch abgelehnt, aber es war ganz zum Schluss, wo keiner mehr zuhören wollte und so ein komplizierten Internetkram den alten Männern in 2 Minuten zu erklären, ist auch nicht so einfach.
Aber Nerds haben sich wohl insgesamt bei den Piraten SH zurückgezogen. Selbst die Frage nach dem Betriebssystem beim „Kandidatengrillen“ wurde nicht mehr gestellt und inhaltlich werden neue Medien schon lange nicht mehr bearbeitet.
Wirklich enttäuscht war ich auch von der nicht vorhandenen Vernetzung. Keine Arbeitsaufträge der Fraktion an die Mitglieder. Keine Definition der Zusammenarbeit.
Mir bleibt nur zu hoffen, dass vielleicht eine depressive KI das auf Grund gelaufene Piratenschiff wieder in Fahrt bringt.
Kommentare
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Pompeius3 am :
du scheinst dich hier um eine Reihe von Dingen zu sorgen.
Ich stimme dir zu, dass das Kandidatenfeld gerade zum Ende hin vornehmlich aus alten weißen Männern bestand. Das empfand ich ebenfalls als schade.
Du bemängelst weiter, dass das Kandidatengrillen sehr negativ ist. Ich könnte mir vorstellen, dass das schon vom Wort herrühren könnte. "Grillen" klingt eher nach Hölle als nach Wolke 7. Vielleicht als Anregung von mir: Blogge doch einmal, was du für gute Grillfragen hälst.
Deinen Antrag würde ich einfach mal der Arbeitsgruppe Struktur & Zusammenarbeit vortragen. Komplexe Themen werden erfahrungsgemäß eher angenommen, wenn AG drauf steht. Dabei bin ich mir noch nicht einmal sicher, dass es für den Themenkomplex einen Beschluss des Parteitags braucht.
Beste Grüße,
Stefan
Sahid am :
Yehia am :